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kapitel 01
Phantombild
 
 
 
Verblüffende Ähnlichkeit? Das wundert mich nicht, daß man jetzt auch von den Opfern Phantombilder anfertigt, verblüffend ähnliche sogar. Mein eigenes Phantombild will ich später nachreichen, vielleicht sogar mehrere. Ich denke, es ist nicht mal ausgeschlossen, daß ich direkt Kontakt mit der Polizei aufnehme. Wenn es mein Lebenstempo zuläßt. Nun bin ich noch nicht so geübt im Umgang mit dem Scanner, daß ich mich da selber hineinprojezieren könnte, und dann denke ich auch immer noch ganz gerne über den Pelzmantel meiner Mutter nach, eine alte Schwäche von mir. Man läßt sich halt gerne mal gehen, betrachtet meinetwegen Handwerker, die mit der Wasserwaage hantieren. Diese Sorgfalt! Wenn man nachts vom Wirtshaus heim eilt, will schließlich auch jeder Schritt sorgfältig überlegt sein. Man könnte ja einem ahnungslosen Radfahrer unabsichtlich vor die Reifen fallen und die Beamten alarmieren. Vor allem im Winter stell ich mir das sehr unangenehm vor. Für die Beamten natürlich, die dann im eisigen Dezemberwind ein Protokoll anzufertigen haben, und irgendjemand muß mit klammen Fingern ein Phantombild vom toten Radfahtrer zeichnen. Ja, da ist man mir doch böse. 
Betrachten wir also dieses Phantombild. Die Wahrheit berichtete der SPIEGEL, ich aber als Dichter darf auch lügen, fälschen, klauen und/oder lümmeln, ganz wie es mir beliebt. Ein großer Vorteil, meine Damen und Herren, den ich schamlos nutzen werde.
13.05.99
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