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Das ist Houellebecq auf dem sehr schönen Schutzumschlag seines
neuen Romanes „Elementarteilchen“. Das Bild gefällt mir, vor allem
die Haltung seiner Hände. Aber auch die so schlampig verschlossene
Jackettasche, in die er wohl kurz vorher seine Zigarettenschachtel gesteckt
haben muß. 4 Schachteln raucht er am Tag. Das ist sehr beachtlich.
Da ich keine Rezensionen mehr schreibe, will ich sein Buch auf
diesem Weg ausdrücklich empfehlen, und damit sei diesbezüglich
schon alles gesagt.
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Faul und fett liegt unser Karnickel in seinem Gehege in der Sonne.
Im Frühjahr wird es verrottet sein, da ich es bis heute nicht gestrichen
habe. Den Gartenzaun werde ich morgen streichen müssen, denn da wäre
der Verfall zu offensichtlich. Ich glaube nicht, daß ich die Wartungsarbeiten
an diesem Haus noch lange aushalte. Wie komme ich mir vor, wenn ich die
Dachrinnen ausräume? Auch das Rasenmähen, das mich früher
immer zum Nachdenken anregte, bedeutet mir heute nichts mehr. Immerhin
führt hier jeden Tag eine sehr hübsche junge Dame, die sich zu
kleiden weiß, ihren Dalmatiner an meinem Gartenzaun vorbei. So ist
mir vielleicht morgen beim Streichen beschieden, im Schutz einer Sonnenbrille
anatomische Kurzstudien zu betreiben. Das ist profan, ich weiß. Aber
der sonntagnachmittägliche Frieden ist eben nach einem samstagabendlichen
Besuch des Kuntparkes Ost noch viel weniger auszuhalten als sonst. Was
treiben die Leute eigentlich an einem solchen Sonntag nachmittag? Die Autowaschanlagen
sind ja geschlossen. Spazieren gehen, Ausflüge etc.? Meinen Segen
haben sie. Mein Nachbar putzt übrigens seine Schuhe. Mit einer Sorgfalt,
die mich nachdenklich macht.
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Heiner Link, 05.09.99
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