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TITANIC deckt größten Skandal der Nachkriegsliteratur auf !
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Dem Satiremagazin TITANIC ist es gelungen, den größten Skandal der Nachkriegsliteratur aufzudecken. Im jüngsten Heft wird ausführlich darüber berichtet, daß der Münchener Schriftsteller Heiner Link, dessen letztes Buch „Affen zeichnen nicht“ im In- und Ausland für Furore sorgte und mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen prämiert wurde (u.a. den großen Literaturpreis des Verbandes der Selbstverleger), den größten Teil seines literarischen Werkes aus Teilen der Weltliteratur schlicht abgeschrieben hat. Link, die große deutsche Hoffung (Marcel Reich-Tanicki: „Dieser Mann ist ganz ohne Zweifel ein Genie. Man muß ihn deutlich höher einschätzen, als alles, was vor ihm einen Satz zu Papier brachte“) ein Plagiator?
Dem Münchener Autor wurde seine Trunksucht zum Verhängnis. Die TIANIC konnte nachweisen, daß Link offenbar in Ermangelung eines eigenständigen literarischen Ansatzes für sein im Internet vorveröffentlichtes Sauftagebuch (das Buch sollte mit einer Startauflage von 500.000 Stück und einem Werbeetat von 1,2 Millionen Mark im September erscheinen),  ganze Teile aus Eugen Egners „Tagebuch eines Trinkers“ kopierte. So konnte man unter anderen bei dem Satz: „Viel Wein.“ eindeutig nachweisen, daß er von Link ohne auch nur die kleinste Veränderung übernommen wurde. Eine journalistische Glanzleistung. Ein Sprecher der TITANIC-Redaktion teilte mit, daß insgesamt drei Redakteure monatelang recherchiert hätten, um diesen einmaligen Skandal aufzudecken.  
Link, der in einem Schloß am Weßlinger See lebt, hat sich mittlerweile völlig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. 220 Bodygards riegeln sein Anwesen hermetisch ab. Sein Sekretariat verweigert jede Stellungnahme. Der dpa liegt lediglich ein Fax mit den Worten „Kein Kommentar“ vor. Der angesehene Reclam Verlag, bei dem Link seit Jahren veröffentlichte, reagierte sofort und kündigte alle bestehenden Verträge fristlos. Wie bekannt wurde, wird durch den Skandal auch ein flämischer Übersetzer arbeitslos. Woody Allen, der das Leben des Heiner Link in Hollywood verfilmen wollte, ließ mitteilen, daß das Projekt nach diesem Skandal für ihn gestorben sei.
Auch der Literaturbetrieb reagierte entsetzt. Der Kollege Norbert Niemann, immerhin Ingeborg-Bachmann-Preisträger, versicherte an Eides Statt, er habe nicht gewußt, daß Link ein Epigone sei. Niemann hat den Kontakt zu Link ebenso abgebrochen, wie die meisten anderen deutschsprachigen Schriftsteller. Günter Grass forderte die bayerische SPD auf, Link die Mitgliedschaft zu entziehen. Aus dem Kreis der Münchener SPD sickerte das Gerücht, der Kanzler würde sich in dieser Sache persönlich einbringen. Er habe alle Termine abgesagt und befinde sich bereits in der Münchener Parteizentrale. Nur Maxim Biller reagierte gelassen und sagte in der Thüringerischen Allgemeinen, er verstehe die Aufregung nicht, er werde auch weiterhin mit Link telefonieren. „Auch aus menschlichen und moralischen Gründen.“
Helle Aufregung auch in den Feuilletons. Fritz Leingschwendner, der für die ZEIT an einer 60 Seiten starken Extra-Literaturbeilage (Werk und Schaffen des Heiner Link) arbeitete, dankte in einer Presseerklärung der TITANIC für die uneigennützige und sorgfältige journalistische Aufklärungsarbeit. Das Aufdecken dieses Skandales zeige, was Journalismus heute noch leisten könne. Er sehe nun allerdings mit Sorge auf den „Scherbenhaufen junge deutschsprachige Getgenwartsliteratur“, der nun zurückbliebe. Es werde Jahre dauern, so Leingschwendner, wieder jemanden aufzubauen. 
Links langjähriger Lektor, A.A., liegt mittlerweile mit einer Schlaftablettenvergiftung im Leipziger Zentralkrankenhaus. Er hatte Links Fälschungen jahrelang nicht bemerkt.  
  
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