So. Das wäre also das erste von mir selber gemalte Phantombild
von mir selber. Öl auf Manuskriptpapier, 1996 entstanden auf HUNGERLEIDER-Originalmanuskript-Seite
107. Tatsächlich habe ich grüne Augen und auch einen roten Kopf.
Und natürlich spiegeln sich auf den Linien meines Mundes Ratlosigkeit,
Geldsorgen, Geschlechterkampf, Erfolglosigkeit, Nikotinsucht, und Kopfschmerzen
spielen auch eine Rolle. Ich könnte das Bild auch verkaufen, warum
nicht? Sagen wir mal, ich würde es nicht für gewagt halten, dieses
Bild (immerhin Öl) für sagen wir mal Fünfzehnhundert rauszuhauen?
Euro natürlich. Was halten Sie davon? Ich denke, es wäre eine
gute Investition. Ich habe da übrigens eine ganze Serie gemacht, frei
nach Manet oder Monet, habe ich da das Serienprinzip zur Anwendung gebracht.
Wobei nicht alle gleich gut sind, das will ich zugeben.Aber es ist nun
mal eine Serie geworden, und ich möchte, daß man das würdigt.
Spachteltechnik. Um auf Nummer Sicher zu gehen, hätte ich (wegen der
Spachteltechnik) zum Beispiel die Ölfarbe ein paar Tage auf
meiner Palette eintrocknen lassen können, das hätte sicherlich
zu einer geeigneteren Konsistenz der Farbe geführt, aber ich habe
das nicht gemacht, weil ich ein risiokofreudiger Künstler bin. Das
können Sie bei all meinen Arbeiten erkennen. Und da müssen Sie
nichtmal auf die Knie gehen oder sonstige Verrenkungen hinnehmen, die der
Kunde heutzutage hinzunehmen praktisch nicht mehr bereit ist.
.
In der Regel sowieso nicht.
.
___________________________
21.06.99
|